Die eigene Unvollkommenheit entdecken

Viele Menschen können im alltäglichen Kampf nicht bestehen, ohne ihr Herz zu verhärten und zuzumachen. Man geht durch den Tag, um in der Welt Erfolg zu haben und sehnt sich nach der freien Zeit, in der man nicht gar so hart sein muß. Das Treiben der Welt ist so laut. Sie verlangt so viel für ihren Segen. Perfekt muß man schon scheinen, um von ihr geadelt zu werden. Wer ist aber vollkommen? Ist der vollkommen, der es von sich behauptet und glauben machen möchte? Oder der zu erkennen gibt, bei jeder Kritik sich angemessen zu rächen? Ja, der ist vollkommen, der lächeln kann - nein, nicht lachen wie ein Kind, lächeln wie ein Verkäufer! Ja, der ist perfekt, der mich als Gleichen anerkennt! So meint die Welt. Und kauft froh aus geschmeichelter Eitelkeit.

Wo ist es nur geblieben das sonnige Kind? Traut sich nicht mehr vor, hinter seiner imposanten Fassade aus Pappe. Fürchtet sich vor den anderen Pappfassaden und kann nicht mehr lachen und sich freuen. Und sorgt sich aus Kummer um tote Dinge und ihr Wohl, auf welchen die Pappe lehnt.

Wie schön es wäre, wenn machmal ein Kind seine Pappe Pappe sein ließe. Als ob der Mensch von Pappe leben kann. Ein Kind, ein fröhliches, unvollkommenes, liebes Kind. Wer soll denn das Kind trösten, wenn es sich versteckt? Und wer mit ihm spielen?